UKRAINIAN POEM · Oleksandra Fedosova Violine · Stefan Kägi Klavier
Im Programm Ukrainian Poem wird ukrainische Musik in einen Dialog mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert gesetzt.
Valentin Silvestrov ist einer der meistgespielten ukrainischen Komponisten der Gegenwart. Seine Werke, die er in den 1960er-Jahren im Kreis der Kiewer Avantgardisten schuf, stiessen bei der offiziellen Kulturpolitik der UdSSR auf Ablehnung. Ab den 1970er-Jahren wandte sich Silvestrov von der radikalen Avantgarde ab und integrierte Collagetechniken, religiöse Themen und den Minimalismus in sein Schaffen. Dies war ein bewusster Versuch, das Menschliche und Schöne in einer Zeit zu bewahren, in der sich die Kunst zunehmend von der Emotion entfernte. In der dreisätzigen Sonate Post scriptum werden Fragmente aus Werken Mozarts und der weiteren Klassik verwoben und hallen nach in heutigen Zeiten und Räumen. Dies ist typisch für Silvestrovs Verständnis des Komponierens. Nach seiner Auffassung ist alles Klangliche schon da und die komponierende Person fungiert als Filter.
Mozart schrieb seine Violinsonate 1778 während einer Reise nach Mannheim. Energische Tanzrhythmen durchdringen den ersten Teil, sechs Variationen über ein anmutiges Thema runden die Sonate ab.
Victoria Poleva aus Kyjiw wandte sie sich ab den 1990er- Jahren einem geistlichen Minimalismus zu, der in Verwandtschaft zu Arvo Pärt steht. In ihrem Stück Liebesbotschaft bezieht sie sich auf Schuberts gleichnamiges Lied und durchsetzt dieses mit eindringlichen Tonrepetitionen.
Schuberts Rondo für Geige und Klavier wurde im Jahr 1826 komponiert. Ein im Andante gehaltener Teil bildet die Einleitung. Im darauffolgenden Allegro-Abschnitt erklingt eine Sonatenrondoform. Die Coda rekapituliert dann thematisches Material aus der Einleitung.
Das Programm wird beschlossen mit dem Ukrainian Poem von Yevhen Stankovych. Er studierte am Kyjiwer Konservatorium, an welchem er seit 1998 als Professor wirkt. Seine Werkliste umfasst Sinfonien, Ballette, eine Oper, instrumentale Konzerte, Film und Kammermusik. Seine Oper «Wenn der Farn blüht» wurde 1978 vor der Uraufführung von den sowjetischen Behörden verboten und erst 2011 aufgeführt.
Oleksandra Fedosova wurde in Poltava (Ukraine) geboren. An Musikfestivals wie den Odessa Classic oder dem Musikfestival in Bad Kissingen hatte sie Auftritte als Solistin u.a. mit Gidon Kremer, Christian Tetzlaff oder Thomas Grossenbacher. 2018 erhielt sie den Preis OPUS KLASSIK als Pianistin für die Aufnahme The Six Seasons mit dem Kontrabassisten Roman Patkolo. Als Orchestermusikerin hat sie u.a. im Münchner Rundfunk Orchester gespielt, unter Dirigenten wie Christian Thielemann, Paavo Järvi oder Herbert Blomstedt, in Konzertsälen wie der Philharmonie im Gasteig, der Tonhalle Zürich, dem Konzerthaus Berlin und dem KKL Luzern.
Stefan Kägi stammt aus Domat/Ems und studierte an der Zürcher Hochschule der Künste Klavier bei Karl-Andreas Kolly, Improvisation bei Lucas Niggli, Neue Musik bei See Siang Wong, Jazzklavier bei Tim Kleinert und Orgel bei Ursina Caflisch. Häufig spielt er improvisierte Musik und tritt als Liedbegleiter auf. Er war unter anderem solistisch tätig in der Tonhalle Zürich, dem LAC in Lugano, dem Münchner Gasteig und an Festivals wie den Dark Music Days in Reykjavik. Aktuelle Projekte sind u.a. die Japanese-HC-Techno-Band Candytoe und das Duo TASAI mit der Kontrabassistin Heike Schäfer.
Programm:
Türöffnung 16:30 Uhr
Eintritt 65-, inklusive Apéro (Bezahlung vor Ort, bar oder Twint)
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- 5:00 pm - 7:00 pm
- Sep 13 2025